Ergebnisse der Suche nach der verschollenen Kanone

Nach Rücksprache mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM) können nun erste Ergebnisse der Suche nach der verschwundenen Kanone bekannt gegeben werden.

Die bei der ersten Suche 2022 lokalisierten relevanten Anomalien wurden freigelegt. Dabei kam wenig Spektakuläres zu Tage. Dennoch warfen die beiden Funde vor Ort Fragen auf.

So entpuppte sich ein Fund als Rohr, das allerdings auf keiner Karte eingezeichnet ist. Auch die Ummantelung des Rohres mit einem textilen Gewebe entspricht nicht heutigen Anforderungen.

Wesentlich interessanter ist der zweite Fund. Dabei handelt es sich um eine Ziegelstruktur aus handgestrichenen Ziegeln. Die Anordnung der Ziegel, die vermutlich achteckige Form und vor allem der Standort mitten auf einem Feld sind ungewöhnlich. Anzunehmen ist, daß es sich dabei um ein Gebäude handelte.

Mitglieder der AG Verschollenes legen eine Fundstelle frei

Das beige-farbene Material (links im Bild) deutet auf eine achteckige Form hin

Das Alter der Ziegelsteine schätzt Dr. Jens Greif, Grabungsleiter beim BLDAM, auf älter als 1872 (das Reichsformat des Deutschen Reiches wurde 1872 eingeführt. Die gefundenen Ziegel entsprechen nicht der Größe des Reichsformates). Eine Brandmarke auf den Ziegeln wurde nicht gefunden. Das Material der achteckigen Form vermutet er als Auftrag- bzw. Abdeckschicht, die später aufgetragen wurde. Warum eine Achteck-Form? Diese Frage konnte noch nicht beantwortet werden.

Kristian Schmidt (links) und Dr. Jens Greif kontrollieren, ob der Ziegel eine Brandmarke besitzt
Dr. Jens Greif und seine Mitarbeiterin vermessen und dokumentieren den Grabungsort

Fotos: Thorigrafie/Haß, Luftaufnahmen: F. Junge