Ein Spaziergang durch die Geschichte Hornos
Auf Spurensuche ins alte und neue Horno begaben sich die rund 50 Besucher des 82. Forster Geschichtsstammtisches am 28. Oktober 2021.
Bei einem Spaziergang durch den jüngsten Forster Ortsteil gab es viel zu entdecken und bestaunen. So öffneten das „Archiv verschwundener Orte“, die Museumsscheune und die Dorfkirche ihre Türen und gaben einen Blick in die jeweiligen Ausstellungen frei. Corona-bedingt wurden die Besucher auf drei Gruppen aufgeteilt, um den Zugangsbeschränkungen Folge leisten zu können.
Im „Archiv verschwundener Orte“ gab die Leiterin der Ausstellung, Dörthe Stein, einen Einblick in die Funktionsweise des Archivs, das sich vor allem mit der Geschichte der vom Kohleabbau betroffenen Gemeinden befasst. Neben einem interaktiven Kartenteppich, auf denen man sich mittels eines Info-Saugers Informationen zu den abgebaggerten Ortschaften der Lausitz einholen kann, gibt es eine kleine Ausstellung zu den Sorben/Wenden in der Region sowie Informationen zum Kohleabbau.
Die Museumsscheune wurde 1:1 wieder aufgebaut und beherbergt landwirtschaftliche Gerätschaften der Alt-Hornoer Bauern. Bernd Siegert, ehemaliger Bürgermeister und Ortsvorsteher von Horno, führte durch die Ausstellungsbereiche, zu denen u.a. ein bäuerlicher Küchentrakt und eine Schlafstube gehören. Bei den männlichen Besuchern weckte ein Hanomag-Trecker von 1928 ihr Interesse. Ein besonderer Schatz der Ausstellung in der Museumsscheune ist ein noch voll funktionstüchtiger Holz-Webstuhl.
In der Dorfkirche begrüßte Pfarrerin i.R. Dagmar Wellenbrink die Besucher. Sie gab einen kurzen historischen Abriß zur Entstehung der Dorfkirche. So erfuhren die Gäste, daß der Sockel des Altars mit Sand vom ehemaligen Hornoer Berg gefüllt ist. An den Wänden findet man Kunstwerke aus Holz mit Darstellungen des alten und neuen Testaments. Im Eingangsbereich der Kirche befindet sich ein Raum mit seltenen Totenkränzen, die früher den Verstorbenen aufs Grab gelegt wurden.
Im Obergeschoß der Kirche befindet sich eine sehenswerte Ausstellung mit Modellen Lausitzer Kirchen, die im Zuge des Kohleabbaus und der Devastierung der Ortschaften für immer verloren gegangen sind.
Copyright für alle Fotos: Thoralf Haß, 2021