Erzählsalons machen Forster Geschichte(n) erlebbar

Der Museumsverein lädt ein, persönliche Erinnerungen der politischen Wendejahre 1989/90 zu teilen
Mittwoch, 16.11., und Mittwoch, 07.12.2022, jeweils 18 Uhr Kompetenzzentrum Forst (Lausitz) e.V.

Erinnerungen sind flüchtig – das wissen wir alle. Dem Museumsverein der Stadt Forst (Lausitz) und dem Brandenburgischen Textilmuseum ist es ein Herzensanliegen, gemeinsam mit Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt Forst (Lausitz) und Umgebung Geschichte und Geschichten lebendig zu machen. Deshalb lädt der Museumsverein im Rahmen des Projekts „Geschichte(n) erlebbar machen – Forster Erzählsalons“ Menschen in lockerer Runde zum gemeinsamen Austausch von Erfahrungen ein. Am 16. November und 7. Dezember jeweils 18 Uhr im Forster Kompetenzzentrum sollen persönliche Arbeits- und Lebenserfahrungen geteilt werden, die rund um die politische Wende 1989/90 gemacht wurden.
Forst (Lausitz) war bis 1989 einer der führenden deutschen Textilstandorte. Neben der Textilindustrie prägte auch Kohleabbau das Leben in der Region. Anfang der 1990er Jahre wurden viele Betriebe abgewickelt. Wie in ganz Ostdeutschland verloren die meisten Menschen ihre Arbeit. Fast jede Familie in Forst und Umgebung war betroffen.
»Es kann eine gute Gelegenheit sein, zusammen zu kommen und sich auszutauschen«, sagt Kristian Schmidt, Vorsitzender vom Museumsverein. »Wir wollen auf dem reichen Erfahrungsschatz unserer Mitmenschen aufbauen und dieses Wissen auch dem zukünftigen Forster Museum in der neuen Dauerausstellung zugutekommen lassen.« Und der Museumsleiter Jörn Brunotte führt aus: „ In der neuen Dauerausstellung ist es uns sehr wichtig die Erfahrungen der Menschen aus Stadt und Region zu Wort kommen zu lassen. Diese Erinnerungen haben eine wichtige, auch emotionale, Dimension, die ansonsten kaum berücksichtigt wird.“
In den Erzählsalons können bis 15 Personen ihre Geschichten teilen. Zuhörende sind dabei herzlich willkommen. Ein Erzählsalon dauert circa zwei Stunden.
Der Museumsverein der Stadt Forst (Lausitz) zusammen mit dem Brandenburgischen Textilmuseum Forst und dem Berliner Unternehmen Rohnstock Biografien veranstaltet das Erzählprojekt dank der Unterstützung von der Partnerschaft für Demokratie Forst (Lausitz)« im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Die Erinnerungskultur und der demokratische Zusammenhalt der Stadt und der Region mit all ihren strukturellen Brüchen und Potentialen soll so bewusst gefördert und dokumentiert werden.
»Durch das gemeinschaftliche Erzählen kann ein Nachdenken über gemeinsame Identitäten angeregt werden, die zu einem solidarischen Bewusstsein, zur Stärkung des regionalen Selbstvertrauens und zum Zusammenhalt unserer Demokratie beitragen können«, weiß Katrin Rohnstock, die mit ihrer 20-jährigen Erfahrung die beiden Erzählsalons als Salonnière moderieren wird.
Der Eintritt ist frei. Rückmeldungen bitte telefonisch unter der Nummer: 03562-973571 sowie per Email: info@textilmuseum-forst.de
Museumsverein der Stadt Forst (www.museumsverein-forst.de) in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Textilmuseum Forst (www.forst-lausitz.de/brandenburgisches-textilmuseum) und Rohnstock Biografien Berlin (www.rohnstock-biografien.de) – unterstützt von »Partnerschaft für Demokratie Forst (Lausitz)« im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!«