Der 79. Forster Geschichtsstammtisch widmete sich der Geschichte rund um Groß Kölzig

Rund 120 Besucher lockte der 79. Geschichtsstammtisch des Forster Museumsvereins auf den Malxehof zwischen Jocksdorf und Groß Kölzig. Unter den Stammgästen waren auch wieder viele neue Gesichter zu erkennen. Traditionell widmet sich der Geschichtsstammtisch nicht nur Forster Themen, sondern blickt 2-3 mal im Jahr auch über den Tellerrand hinaus.

Der Dreiseitenhof liegt abseits der Ortskerne von Jocksdorf und Groß Kölzig. Betreiber ist der 2015 gegründete „NABU – Naturschutzverein Neiße-Malxetal e. V.“. Auf dem Hof sollen Kinder und Erwachsene mit der traditionellen Bauernwirtschaft vertraut gemacht werden. Eine Lehrscheune und ein Lehrpfad vermitteln Informationen zu Flora und Fauna der Gegend.

Der Groß Kölziger Heimatkundler Wolfgang Grätz gab des Besuchern zunächst eine kurze geschichtliche und geografische Einordnung der Region um Groß Kölzig. Geprägt vom Untertagebau, findet man in diesem Teil des Muskauer Faltenbogens viele Bergbaugewässer und kleine Fließe, die zwar noch namentlich verortet werden können, jedoch mittlerweile meist ausgetrocknet sind. Auch die Malxe durchquert die Gegend.

Der Groß Kölziger Heimatforscher Wolfgang Grätz

Wo viel Wasser vorrätig ist, siedelten sich in früheren Jahrhunderten häufig Mühlen an. Bruchmühle, Schneidmühle oder Talmühle sind auch heute noch geläufige Bezeichnungen. Eine Besonderheit ist die „Weiste Mühle“, die bereits auf der Schenckschen Karte von 1757 eingezeichnet ist. Hier gibt es bei Heimatforschern unterschiedliche Auffassungen über die Namensherkunft. Wolfgang Grätz vertritt die Ansicht, daß sich der Begriff „Weist“ von „Weiß“ herleitet. Das in der Mühle gemahlene Mehl hat eben diese Farbe.
Andere Meinungen gehen davon aus, daß mit „Weist“ der „weiteste Ort“ gemeint sein könnte. Die „Weiste Mühle“ wäre also die am weitesten vom Ort entfernte Mühle gewesen.

Bevor Christian Mrose als Gastgeber des Geschichtsstammtisches seinen „Malxehof“ näher vorstellen konnte, setzte der große Regen ein und vertrieb die Besucher unter das Scheunendach. So konnte der letzte Programmpunkt leider nicht mehr in aller Ausführlichkeit behandelt werden. Auch die geplante anschließende Wanderung zum Schneidmühlenteich fiel der Witterung zum Opfer.

Christian Mrose während seines Vortrages

Spendabel zeigten sich die Besucher des Geschichtsstammtisches: 230,- Euro landeten in der aufgestellten Spendenbox. Diesen Betrag überreichte Veranstalter Frank Henschel an den „NABU – Naturschutzverein Neiße-Malxetal e. V.“ zur weiteren Unterstützung der Vereinsarbeit.

Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz.

Der nächste Forster Geschichtsstammtisch findet am 30. September 2021 ab 18:00 Uhr statt. Thema wird dann der „150. Jahrestag des Deutsch-Französischen Krieges und seine Auswirkungen für Forst“ sein. Der genaue Veranstaltungsort wird noch bekanntgegeben.

Fotos: (c) Frank Henschel