Das war der 78. Forster Geschichtsstammtisch

100 Jahre Forster Stadion war diesmal das Thema der monatlichen Veranstaltungsreihe des Forster Museumsvereins. Die Vereinsmitglieder Hagen Pusch und Thoralf Haß skizzierten dabei die interessante Baugeschichte und erinnerten an bedeutende Veranstaltungen.

Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Cottbus-Sorau um 1870 begannen erste Trockenlegungen der legendären „Schwarzen Grube“. So entstand ein Gelände, das vor allem als Eislaufanlage von den Forstern genutzt wurde. In den frühen 1920er Jahren wurde dann im Rahmen von „Notstandsarbeiten“, heute würden wir Arbeitsbeschaffungsmaßnahme sagen, der Stadionbau begonnen. Unter der Leitung von Gartendirektor Boese entstand eine Anlage, die wesentlich größer als das heutige Stadion war. Tennis- und Kinderspielplätze mit Planschbecken, kleine Parkanlagen am Stadionrand gehörten einst mit dazu. Und 14.000 Besucher sollten bequem Platz haben. In der Spitze konnte das Stadion 20.000 Besucher fassen.

Thoralf Haß ging dann in seinem Vortrag auf große und bedeutende Sportveranstaltungen und auf die beliebten Wasserturmfeste ein. Gleich zu Beginn stellte er klar, dass das Stadion am Wasserturm nie Ziel für eine Friedensfahrt war, aber mehrfach Ankunftsort für die DDR-Rundfahrt. Aus der heute unvorstellbaren Fülle der Feste, Veranstaltungen, Wettkämpfe, legendären Fußballspielen… konnte an nur wenige Höhepunkte erinnert werden. Dabei half auch ein kurioser Zufallsfund. Auf einer alten Potsdamer SED-Zeitung, die als Schutz um ein Buch gewickelte war, fand sich ein Bericht von der Umbenennung des „Stadions der Einheit“ nach dem 2. Weltkrieg.

Die vielen persönlichen Erinnerungen an Spartakiaden, Sportlehrer usw. tauschten die rund 60 Besucher im Anschluss bei Bratwurst und Bier aus.