Altvertrautes und Neues – die Studienfahrt des Forster Museumsverein
Ins vorsächsische Bergland führte die diesjährige Studienfahrt des Museumsverein der Stadt Forst Forst (Lausitz). Großröhrsdorf und Burg Stolpen hießen die Ziele.
Mit einem Reisebus des Taxiunternehmens 2020 ging es bei schönstem sommerlichem Wetter über Spremberg und Hoyerswerda zunächst nach Großröhrsdorf zum Technischen Museum der Bandweberei. Hier wurden in früherer Zeit Bänder, Bandmuster und Gurte gewebt.
Die Geschichte der Großröhrsdorfer Bandweberei reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Mitte des 19. Jahrhunderts war Großröhrsdorf das Zentrum der Band- und Gurtweberei im ostsächsischen Raum.
In der Schauwerkstatt des Technischen Museums erklärten Mitarbeiter des Museums die Herstellung verschiedener Bänder und Gurte. Da einige Arbeitsprozesse ähnlich wie in der Forster Textilindustrie ablaufen, wurde natürlich gefachsimpelt und die Arbeitstechniken der Großröhrsdorfer mit den Forster Techniken verglichen.
Nach der Mittagspause im „Rödersaal“ – fußläufig unweit des Museums zu erreichen – ging es zunächst nach Langenwolmsdorf in „Ratags“-Handwerkerhaus. Der Zeitplan gab es her, daß bis zur gebuchten Führung auf Burg Stolpen die Gelegenheit genutzt werden konnte, bei „Ratags“ das Handwerkerhaus mit seinen Läden zu besichtigen und dort einzukaufen.
Oberst von Boblick, seines Zeichens Festungskommandant auf Burg Stolpen, begrüßte die Gäste zu einer Führung zu den Geheimnissen, Legenden und Besonderheiten der Burg. Stolpen ist untrennbar mit dem Schicksal der Gräfin Cosel, Mätresse August des Starken, verbunden. Nachdem sie beim König in Ungnade gefallen ist und ein Angebot des Königs auf ein Ruhestandsleben auf Schloß Pillnitz ablehnte, wurde sie zur Staatsgefangenen und verbrachte fast ihr halben Leben auf der Burg.
Ingo Urban alias Oberst von Boblick plauderte auf charmante unterhaltsame Weise und räumte mit einigen weit verbreiteten Mythen rund um die Gefangenschaft der Gräfin Cosel auf. Die Teilnehmer der Studienfahrt erfuhren so Interessantes, das in keinem Reiseführer nachzulesen sind.
Bevor es wieder auf die Heimreise ging, wurde noch einmal Halt in der „Bauernwirtschaft“ in Langenwolmsdorf bei Kaffee und Kuchen gemacht.
Ein besonderer Dank geht an Busfahrer Michael von „Taxi 2020“ sowie an alle beteiligte Partner in den jeweiligen Örtlichkeiten, die zum Gelingen der Studienfahrt beigetragen haben! (tfs)