Museumsverein forciert Zusammenarbeit mit polnischer Stiftung
Die im Dezember 2022 vereinbarte Zusammenarbeit zwischen dem Museumsverein der Stadt Forst (Lausitz) und der polnischen Stiftung „Natura Polska“ konnte am 4. März 2023 erstmals in die Tat umgesetzt werden. Mitglieder des Vereins begaben sich auf eine gemeinsame Studienreise mit den polnischen Partnern.
Nach einer Besichtigung des Kepler-Zentrums für Wissenschaft und Natur in Zielona Gora (Grünberg) ging die Fahrt weiter in die kleine Stadt Witnica (Vietz), etwa 25 km westlich von Gorzów Wielkopolski (Landsberg/Warthe) und etwa 20 km östlich von Kostrzyn (Küstrin) gelegen. Historisch gesehen gehört Vietz zur Neumark und war einst die größte Landgemeinde der Provinz Brandenburg.
Mit dem in Witnica befindlichen so genannten Wegweiserpark soll mit Exponaten aus Technik, Natur, Politik und vor allem Wegweisern und Markierungssteinen an die gemeinsame Geschichte der Polen und Deutschen erinnert werden. Auf Grund des straffen Zeitplanes konnte von der Gruppe nur ein kleiner Bereich des Parks besichtigt werden.
Den Abschluß der Studienreise bildete die Besichtigung des Lebuser Brauereimuseums in Witnica samt angeschlossener Brauerei. Das heute unter der Marke „Lubuskie“ vertriebene Bier hat seinen Ursprung 1848 als „Sternbräu“. Gebraut nach Deutschem Reinheitsgebot hat sich das Bier über Jahrzehnte hinweg einen guten Ruf im In- und Ausland erarbeitet und viele nationale und internationale Preise gewonnen. Heute ist die Brauerei die einzige Brauerei der Region Lebuser Land.
Die in Zary (Sorau) beheimatete Stiftung „Natura Polska“ ist sehr aktiv und thematisch breit aufgestellt. Die Themen von „Natura Polska“ beschäftigen sich von steinernen deutschen Wegweisern bis hin zum Orgelbauer Gustav Heinze aus Sorau.
Die Projekte werden aus Mitteln des Kooperationsprogramms INTERREG V.A. Brandenburg-Polen 2014-2020 im Rahmen der „Europäischen territorialen Zusammenarbeit“ des europäischen Fonds der regionalen Entwicklung (EFRR), dem Kleinprojektfonds der Euroregion „Spree-Neiße-Bober“ sowie aus dem Staatshaushalt finanziert und umgesetzt.
Für den Zeitraum 2024-2026 gibt es u.a. verschiedene Vorschläge zur besseren, auch touristischen Erschließung des Gebietes um die Sprengchemie Scheuno (heute Brożek, ein ehemaliger Stadtteil von Forst). Die korrekte Bezeichnung lautete „Deutsche Sprengchemie GmbH, Werk Forst (Lausitz)“ („Deckname Wald“).
Antragsteller für die Projekte ist „Natura Polska“. Der Forster Museumsverein wird die polnischen Partner entsprechend seiner Möglichkeiten unterstützen. Dazu wird ein geschichtlich-touristischer Aufsteller zur und an der „Neißemühle“ platziert. Weitere gemeinsame Projekte sind in Planung. (th)