16. Museumsnächte des Landkreises Spree-Neiße
Am 29. Juli 2020 stellte der Arbeitskreis Lausitzer Museenland das Programm der diesjährigen Museumsnächte vor. Diese werden vom 5. bis 26. September durch verschiedene museale Einrichtungen des Landkreises Spree-Neiße ausgerichtet. Das vollständige Programm finden Sie hier.
Unser Museumsverein lädt aus diesem Anlass am 12. September um 14 Uhr zu einer besonderen Friedhofsführung mit dem Literaturtheater Dresden ein.
Veranstaltungsort: Hauptfriedhof Forst (Lausitz), Eingang Robert-Koch- Straße/Frankfurter Straße (Haupteingang)
Anmeldung erforderlich (Telefon oder Email)
Veranstaltungsinhalt:
Bei einem Rundgang über den Forster Hauptfriedhof erfahren Sie bei Erzählungen und szenischen Darstellungen Interessantes über Friedhofskultur, Friedhofsgeschichte und besondere Menschen an deren Grabstätten.
Der Abschluss findet in der Trauerhalle des Krematoriums.
Akteure sind das Literaturtheater Dresden und der Museumsverein der Stadt Forst (Lausitz) e. V.
Zum Ausklang gibt es auf dem Krematoriumsvorplatz Kaffee und Kuchen.
Programm des Litheraturtheaters Dresden:
Wer hat Gogols Schädel gestohlen
Kleine Kulturgeschichte des Todes im Russland des frühen 20. Jahrhunderts
Ein Friedhof ist kein Ort wie jeder andere. Hier treffen sich Menschen, um Abschied von den Verstorbenen zu nehmen und ihrer zu gedenken, aber auch einander zu begegnen, um im Reden oder Schweigen miteinander die Trauer gemeinsam zu verarbeiten und neuen Lebensmut zu schöpfen.
Wie lebendig ein Friedhof sein kann, möchten wir Ihnen mit einer außergewöhnlichen Veranstaltung gerne beweisen: Spazieren Sie gemeinsam mit uns über IHREN Friedhof und erleben Sie diesen Ort des Lebens, diesen „Raum der Erinnerung“ einen Nachmittag lang mit einem beseeltem Herzen:
Erfahren Sie,
wie eine Beerdigung bei minus 35 Grad gemeistert wird,
dass Friedhofsbettelei eine ernstzunehmender Erwerbstätigkeit ist und
warum auch Sie die kleine finanzielle Ausgabe nicht scheuen und gleich jetzt das Elixier des ewigen Lebens kaufen sollten.
Erleben Sie,
dass ein Testament gebrochen werden muss, wenn damit nach dem Tode der guten Sache besser gedient ist.
Spüren Sie
die Herzenswärme russischer Abschiedspoesie selbst durch steingewordene Epitaphe.
Genießen Sie
unter Anleitung den gut gekühlten, tiefen, vierzigprozentigen Sinn in all den Trinksprüche auf den teuren Toten und einen köstlichen warmen Leichenschmaus obendrein.
Und staunen Sie,
dass selbst die Grabmalgesteine links und rechts unseres Spaziergangs, seien sie schwarz oder weiß, grau oder rot, bläulich oder grünlich, die Geschichte Ihres Friedhofs gesteinsbunt erzählen – dank unseres Begleiters, des Geologen Martin Kaden (Senckenberg Dresden).
So heiter und lebensbejahend haben Sie Ihren Friedhof noch nie erlebt!
Foto: Annette Richter · MHFischer · Christian Mögel (Foto: Robert Jentzsch)